Due Diligence – kleiner Schritt, großer Vorteil

Die Durchführung von Due Diligence-Prüfungen ist eine wirksame Marktpraxis und hat sich vor allem bei größeren M&A-Transaktionen als Standard etabliert. Sie steht vor der eigentlichen Transaktion und ist besonders aus Sicht des Käufers von Bedeutung, der so die finanzielle Lage einer Zielgesellschaft beurteilen kann. Eine Due Diligence findet sowohl beim Verkauf von Anteilen/Aktien (Share Deal) als auch beim Verkauf eines Unternehmens oder eines Teilbetriebs (Asset Deal) Anwendung und ist wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Transaktion.

Was bedeutet „Due Diligence“?

Due Diligence bedeutet „gebotene Sorgfalt“ und eine entsprechende Prüfung hat zum Ziel, die wichtigsten finanziellen, rechtlichen oder steuerlichen Risiken der Tätigkeit eines Unternehmens zu identifizieren. Diese Prüfung kann je nach Wert der Transaktion mehr oder weniger umfassend sein. Das Ergebnis der Due Diligence-Prüfung ist für die endgültige Gestaltung eines Kaufvertrags von entscheidender Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die Gestaltung des Kaufpreises und der Haftungsbestimmungen.

Arten der Prüfung

Die häufigsten Arten von Due Diligence-Prüfungen sind:

  1. Financial Due Diligence:
    • Analyse der Finanzlage eines Unternehmens in den letzten Jahren
    • Überprüfung der wichtigsten Finanzkennzahlen
    • Bewertung der Vermögenswerte
    • Finanzprognosen
  2. Legal Due Diligence:
    • Überprüfung der gesellschaftsrechtlichen Struktur der Zielgesellschaft
    • Überprüfung der Rechtstitel an den gehaltenen Wirtschaftsgütern
    • Überprüfung der vertraglichen Beziehungen
    • Eigentumsfragen und Streitigkeiten betreffend das Zielunternehmen
  3. Tax Due Diligence:
    • Ermittlung des aktuellen Steuerstatus des Zielunternehmens
    • Überprüfung der Abrechnung von Einkommens- und Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer und Akzisen

Meist führt der Käufer die Due Diligence-Prüfung durch. Es ist jedoch auch möglich, dass der Verkäufer seine Situation im Rahmen einer Vendor Due Diligence prüft. Dies ermöglicht dem Verkäufer, spezifische Risiken in seinem Unternehmen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen, bevor eine Transaktion wie z.B. der Unternehmensverkauf durchgeführt wird.

Beispiel des Verlaufs einer Due Diligence-Prüfung

Letter of Intent/NDA
Die Parteien schließen eine Absichtserklärung und eine Geheimhaltungsvereinbarung ab.
Due Diligence-Prüfung
Dieser Schritt umfasst:

  • die Erstellung einer sog. Request List, auf deren Grundlage das Zielunternehmen die zu prüfenden Unterlagen und Informationen zusammenstellt
  • die Überprüfung der Dokumente durch das Auditteam (vor Ort im Unternehmen oder durch Online-Bereitstellung der Dokumente über einen sog. VDR – Virtual Data Room)
Bericht
Der Bericht enthält die sich aus der Prüfung ergebenden Schlussfolgerungen sowie die dazu abgegebenen Empfehlungen (Red Flag Reports heben die wichtigsten Risiken hervor)